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20 Jahre Schach in Windheim – Die Entwicklung des Schachspiels in Windheim

(Auszüge aus der Rede unseres Gründungsmitglieds Horst Christof anlässlich unseres Vereinsjubiläums vom 31.05 – 02.06.2002)

Ich möchte versuchen, einen Überblick über die Entstehung des Schachspiels in Windheim aufzuzeigen, bzw. einen kleinen Rückblick über dessen Entwicklung Revue passieren zu lassen. Nach mündlicher Überlieferung gehen die Ursprünge an den Anfang des vergangenen Jahrhunderts zurück. Die Ältesten, der von mir Befragten, berichteten, das Spiel von ihren Vätern erlernt zu haben. Somit steht fest, dass etwa seit 1900 in Windheim Schach gespielt wurde. Allerdings blieb es in unserer ländlich geprägten Gegend beim Freizeitschach. Erst unmittelbar vor dem 2. Weltkrieg gab es Ansätze von organisiertem Spiel. Der Landarzt Dr. Herold aus Ludwigsstadt konnte eine kleine Gruppe junger Männer an Mannschaftskämpfe heranführen. Es blieb allerdings bei Vergleichskämpfen auf freundschaftlicher Basis ohne eigentlichen Wettkampfcharakter. Nach dem Krieg führte der Mangel an Spielern zwangsweise zum Erliegen des Spielbetriebes bis in die 60er Jahre hinein. In einer Neigungsgruppe einer weiterführenden Schule in Kronach erlernte ich das Schachspiel, zumindest das, was ich damals dafür hielt. Am Ende des Jahres wurden uns nämlich von unserem Konrektor und damaligen Kronacher Schachmeister Fritz Kröppel die Grenzen in meiner ersten Simultanpartie aufgezeigt. Trotzdem gab ich das Erlernte an meine Freunde weiter und bald spielten wieder einige Jugendliche Schach, wenn auch nur als Freizeitbeschäftigung. Bis in die 80er Jahre blieb es beim gelegentlichen Spiel, da die Frage des Vorstandes bei einer Angedachten Vereinsgründung nicht geklärt werden konnte. Die eifrigsten spielten dann in Reichenbach und Tettau. Erst als einer der ganz jungen Leute sich bereit erklärte, den Verein zu leiten, wurde es ernst. Das war die eigentliche Geburtsstunde unseres Vereins. So kam es, dass im Jahr 1982 sich das Königliche Spiel in Windheim unter der Führung von Joe Trebes organisierte. Zuerst als Abteilung des TSV Windheim, ab dem 04.04.1988 als eigenständiger Verein. Zu diesem Zeitpunkt setzte etwas ein, das in unserer Vereinsgeschichte wohl einmalig bleiben wird. Zu unserem damals jüngsten Spieler Oliver Christof, 12 Jahre alt, stießen eine Reihe von fast gleichaltrigen Schülern, die in kürzester Zeit die Schachszene in Kronach und Oberfranken aufmischten. Talente wie Dieter Förtsch, Günter Löffler, Engin Üstün, Josef Barnickel, Clemens und Martin Büttner und Bernd Trebes spielten schon im Schüleralter in unserer 1. Mannschaft. Hierbei erinnere ich mich noch an eine oberfränkische B-Jugendmeisterschaft, bei welcher der spätere Zweitligaspieler Michael Kuraskiewicz aus Hof hinter drei Windheimer Spielern (Oliver, Dieter, Bernd) auf dem vierten Platz landete. Unser Verein wuchs unaufhörlich. Zeitweise spielten drei Jugendmannschaften in Oberfrankens höchsten Ligen. Dies war unbestritten die Hochphase unseres jungen Vereins und eindeutig ein Verdienst unseres damaligen Vorstandes Joe Trebes, der es verstand, diese Leute für das Schachspiel zu begeistern. Der Höhepunkt war die Teilnahme unserer Jugendmannschaft, bestehend aus Oliver, Clemens, Martin und Dieter, an der Bayerischen Mannschaftsmeisterschaft. Hier schafften diese Spieler die Überraschung bis ins Endspiel vorzudringen und Mannschaften wie SC Kahl und Noris Tarrasch Nürnberg auszuschalten. Das es aber im Leben ein Auf und ein Ab gibt, mussten wir leider Jahre später erfahren. Nur wenige unserer jungen Talente blieben in Windheim, während es uns nicht gelang, Nachwuchs so zu motivieren, wie wir uns das gewünscht hätten. Die 1. Mannschaft, nach Jahren in Oberfrankens höchster Spielklasse, musste im Lauf der letzten Jahre den sportlichen Abstieg bis in die A-Klasse hinnehmen. Aber das wesentliche Anliegen der Gründungsmitglieder, das Königliche Spiel in Windheim nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, scheint uns doch gelungen zu sein. Der jetzigen Vorstandschaft wünsche ich eine glückliche Hand und überlasse es ihnen in zehn oder zwanzig Jahren einen ähnlichen Rückblick zu halten. Danken will ich ihnen für ihr bisheriges Engagement.

Besonderer Dank an meine langjährigen Mitstreiter Rudi Neubauer, Heinz Christof, Joe Trebes und Manfred Tröbs.

Euer Horst Christof, Gründungsmitglied der SF Windheim e.V.